Estrich: Definition, Arten und Verlegeanleitung

Estrich

Jeder stabile Boden beginnt mit einer soliden Basis. Als tragende Schicht zwischen Rohdecke und Belag sorgt Estrich für Ausgleich, Lastverteilung und Wärmedämmung. Sein Ursprung reicht bis ins Althochdeutsche („esterih“), heute ist er durch DIN EN 13318 genormt.

Moderne Systeme erfüllen zwei Hauptaufgaben: Sie gleichen Unebenheiten des Untergrunds aus und verteilen Druckkräfte gleichmäßig. In der Schweiz unterscheidet man zwischen Unterlagsböden (begehbar) und Dachböden (nicht begehbar).

Wir zeigen die wichtigsten Arten und ihre Besonderheiten – von Zement- bis Trockenestrich. Dabei orientieren wir uns an aktuellen Baunormen für praxisnahe Lösungen. Die richtige Verlegeanleitung entscheidet über Haltbarkeit und Komfort.

Was ist Estrich? Eine grundlegende Definition

Von mittelalterlichen Pflastern bis zu heutigen Mehrschichtsystemen – die Technik des Bodenaufbaus entwickelte sich stetig. Heute definiert die DIN EN 13318 Estrich als „eine Schicht aus Mörtel, die auf dem Untergrund oder zwischen Bauteilen verlegt wird“.

Historische Entwicklung des Estrichs

Frühe Varianten bestanden aus Lehm oder Kalk. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte man Magnesia als Bindemittel ein. Moderne Systeme nutzen Kunstharze für höhere Belastbarkeit.

In der Schweiz unterscheidet man streng zwischen Unterlagsböden (begehbar) und Dachböden (statisch relevant). Ein fachgerechter Ausbau berücksichtigt diese Differenzierung.

Funktionen und Aufgaben im Bauwesen

Laut Norm erfüllt Estrich vier Kernaufgaben:

  • Lastverteilung auf den Untergrund
  • TrittschallDämmung zwischen Stockwerken
  • Wärme- und Feuchteschutz (Dämmung)
  • Ebene Basis für Bodenbeläge
Bindemittel Zeitraum Vorteile
Lehm Bis 19. Jh. Natürlich, einfach
Magnesia 1940–1960 Schnelltrocknend
Kunstharz Ab 1980 Rissresistent

In Nassräumen nach DIN 18195 kommt zusätzlich eine Verbundabdichtung zum Einsatz. Sie schützt Bauteilen vor Feuchtigkeit.

Die wichtigsten Estrich-Arten im Überblick

Von Zement bis Kunstharz – jedes Bindemittel verleiht dem Estrich spezifische Eigenschaften. Die Wahl hängt von Verarbeitung, Kosten und Nutzungsanforderungen ab. Wir vergleichen die vier gängigsten Systeme.

Zementestrich (CT) – Der Klassiker

CT besteht aus Zement, Wasser und Gesteinskörnungen (Mischverhältnis 1:3 bis 1:5). Maximale Korngrößen liegen bei 8 mm. Vorteile: Hohe Druckfestigkeit und universelle Einsetzbarkeit.

Schwindrisse lassen sich durch Zugabemittel reduzieren. Trocknungszeiten betragen mindestens 21 Tage. Ideal für Industrieböden und stark frequentierte Flächen.

Calciumsulfatestrich (CA) – Der Fließfähige

CA basiert auf Calciumsulfat (REH) als Bindemittel. Er fließt selbstnivellierend und eignet sich für Fußbodenheizungen (CAF nach DIN 18560-2).

Vorteil: Schnelle Belegreife (ab 7 Tagen). Nicht für feuchte Umgebungen geeignet.

Gussasphaltestrich (AS) – Der Schnelltrocknende

AS wird bei 220–250°C eingebaut und härt schnell aus. Härteklassen reichen von IC 10 bis IC 100. Pumpfähig bis ins 3. Obergeschoss.

Keine Trocknungszeit nötig – Belag sofort verlegbar. Höhere Kosten, aber robust gegen Chemikalien.

Kunstharzestrich (SR) – Der Spezialist

SR verwendet Epoxid- oder Polyurethanharze als Bindemittel. Schichtdicken von 8–15 mm genügen. Vorteile: Rissüberbrückung und chemische Beständigkeit.

Achtung: Härter mit Bisphenol A gelten als Sondermüll. Einsatz in Laboren oder Lebensmittelbetrieben.

Art Trocknungszeit Kosten/m² Belastbarkeit
CT 21 Tage 12–18 € Hoch
CA 7 Tage 15–22 € Mittel
AS 0 Tage 25–35 € Sehr
SR 1 Tag 40–60 € Extrem

Brandschutz: Magnesiaestrich (historisch) erfüllt DIN 14016. Moderne Alternativen sind schwer entflammbar.

Technische Anforderungen nach DIN 18560

Die Norm DIN 18560 legt klare Standards für die Ausführung und Qualität von Estrichen fest. Sie definiert nicht nur Materialeigenschaften, sondern auch kritische Parameter wie Belegreife und Fugenplanung. Wer diese Regel ignoriert, riskiert spätere Schäden.

Belegreife und Restfeuchte richtig bewerten

Die Belegreife gibt an, wann ein Belag verlegt werden darf. Entscheidend ist die Restfeuchte, gemessen mit der Calciumcarbid-Methode (CM). Laut Norm gelten folgende Grenzwerte:

  • 2,0 CM% für unbeheizte Räume
  • 1,8 CM% bei Fußbodenheizungen

Eine Studie der TU Siegen (2012) kritisiert veraltete CM-Grenzwerte. Moderne Schnellestriche trocknen anders – hier hilft das TKB Merkblatt 14.

Feldgrößen und Dehnungsfugen planen

Bei Flächen über 36 m² sind Fugen Pflicht. Sie verhindern Risse durch Temperaturänderungen. Wichtig:

  1. Randfugen immer einplanen
  2. Feldgrößen von 5×5 m nicht überschreiten
  3. Trennlagen bei unterschiedlichen Untergründen

Bodenleger müssen nach DIN 18365 prüfen, ob der Untergrund fugenfähig ist. Fehler hier führen zu teuren Nachbesserungen.

Siehe auch  Bodenfliesen: Expertentipps für Auswahl und Verlegung

Estrich-Konstruktionsarten für verschiedene Einsatzzwecke

Die Wahl der richtigen Konstruktionsart entscheidet über Funktionalität und Langlebigkeit des Bodens. Drei Systeme haben sich bewährt, die sich in Verbindung zum Untergrund unterscheiden. Wir erklären technische Details und typische Anwendungsfälle.

Estrich Konstruktionsarten

Verbundestrich – Direkt auf dem Untergrund

Diese Variante bildet eine feste Verbindung mit der Rohdecke. Wichtig:

  • Maximale Dicke 50 mm bei einschichtigen Systemen
  • Untergrund muss sauber und tragfähig sein
  • Keine Trennschicht zwischen Schichten

Statische Berechnungen sind Pflicht. Sie gewährleisten die Lastverteilung. Ideal für Industrieböden mit hohen Punktlasten.

Schwimmender Estrich – Mit Dämmschicht

Hier trennt eine Dämmschicht den Aufbau vom Untergrund. Das System besteht aus:

  1. Randdämmstreifen an Wänden
  2. Trittschalldämmung als untere Lage
  3. Estrichschicht (mind. 45 mm)

Typische Fehler vermeiden: Falsche Randausbildung führt zu Schüsselbildung. Mehr Infos zu Estricharten.

Estrich auf Trennlage – Für spezielle Anforderungen

Eine Trennschicht aus PE-Folie oder Bitumenbahn verhindert Haftung. Wichtig bei:

  • Feuchträumen nach DIN 18195
  • Elektrostatisch leitfähigen Böden
  • Brandschutzbereichen

Materialwahl entscheidend: Bitumenbahnen sind schwer entflammbar, PE-Folien preiswerter.

Materialauswahl: Welcher Estrich für welchen Zweck?

Je nach Nutzungsbereich kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Die Anforderungen an Belastbarkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Wärmeleitung variieren stark. Wir zeigen, welche Art sich für Ihr Projekt eignet.

Wohnräume und Feuchträume

In Wohnbereichen steht Komfort im Vordergrund. Calciumsulfatestrich (CA) bietet gute Wärmedämmung und gleicht Unebenheiten aus. Für Bäder und Küchen ist eine Verbundabdichtung Pflicht.

Wichtig: Nur spezielle Systeme sind für Feuchträume zugelassen. Die DIN 18534 gibt klare Vorgaben für den Einsatz in nassen Umgebungen.

Industrieböden und Gewerbe

Hier zählen Robustheit und Chemikalienresistenz. Gussasphalt (AS) hält selbst aggressiven Substanzen stand. Die hohe Druckfestigkeit macht ihn ideal für Lagerhallen.

Kostenfaktor: AS ist teurer in der Anschaffung, spart aber durch lange Lebensdauer. Eine kluge Investition für gewerbliche Einsätze.

Fußbodenheizungen und Spezialanwendungen

Bei Fußbodenheizungen kommt es auf gute Wärmeleitung an. Dünnschichtsysteme mit Kunstharz beschleunigen die Wärmeübertragung. Sie sind zudem rissüberbrückend.

Für Serverräume eignen sich antistatische Varianten. Sie schützen sensible Technik vor Schäden durch elektrische Aufladung.

Vorbereitungen vor dem Estrichlegen

Professionelle Estricharbeiten beginnen lange vor dem eigentlichen Verlegen. Eine sorgfältige Planung entscheidet über Qualität und Haltbarkeit des Bodens. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.

Untergrundprüfung und Vorbehandlung

Der Untergrund muss sauber, tragfähig und frei von Rissen sein. Laut DIN 18202 sind maximale Unebenheiten von 5 mm zulässig. So gehen Sie vor:

  • 10-Punkte-Checkliste nutzen (Feuchtigkeit, Risse, Festigkeit)
  • STABILA BM 300 Bandmaß für millimetergenaue Messungen
  • Lockere Stellen mit Grundierungen stabilisieren

„Ein unvorbereiteter Untergrund ist die häufigste Ursache für spätere Schäden.“

Materialberechnung und Mengenplanung

Für Zementestrich gilt die Regel: 1,6 kg Trockenmischung pro cm/m². Fließestrich benötigt 20–25 l/m². Wichtig:

Estrichart Formel Beispiel (40 m², 5 cm)
CT Fläche x Dicke x 1,6 40 x 5 x 1,6 = 320 kg
CA Fläche x 22 l 40 x 22 = 880 l

Just-in-Time-Anlieferung vermeidet Lagerkosten. Kunstharz-Materialien immer kühl lagern.

Arbeitsgeräte und Schutzausrüstung

Auf der Baustelle dürfen diese Tools nicht fehlen:

  1. HARMOAC Superglätt-Kellen für perfekte Oberflächen
  2. CM-Geräte zur Feuchtemessung
  3. PSA (Atemschutz, Handschuhe) bei Kunstharzverarbeitung

Dokumentieren Sie alle Schritte gemäß Baustellenverordnung. Das spart Zeit bei Abnahmen.

Das richtige Werkzeug für Estricharbeiten

Ohne passende Ausrüstung wird selbst der beste Mörtel zum Problem. Auf der Baustelle entscheidet das Werkzeug über Präzision und Effizienz. Wir zeigen, welche Tools Profis nutzen – von traditionellen Kellen bis zu moderner Lasertechnik.

Abziehlatten und Glättkellen

Diese Werkzeuge formen die Oberfläche:

  • Abziehlatten aus Aluminium (2–3 m Länge) für gleichmäßige Dicke
  • HARMOAC-Glättkellen mit Edelstahlklinge für rissfreie Ergebnisse
  • Reibebretter aus Holz für die Endbearbeitung

„Eine verzogene Latte ruiniert den gesamten Aufbau.“

Wasserwaagen und Messgeräte

Präzision ist Pflicht. Bewährt haben sich:

  1. STABILA R 300 mit Fünfkammer-Profil für 0,5 mm Genauigkeit
  2. Laser-Nivelliergeräte bei großen Flächen
  3. CM-Messgeräte zur Feuchtigkeitskontrolle

Tipp: Geräte vor jedem Einsatz kalibrieren. Mehr Infos zu präzisen Messmethoden.

Siehe auch  Wandfliesen: Ratgeber für Auswahl und Verlegung

Mischtechnik und Transportmittel

Für perfekten Mörtel:

Gerät Einsatz Kosten/Tag
Betonmischmaschine Zementestrich 40–60 €
Pumpe Gussasphalt (>200°C) 120 €

Sicherheit: Bei Heißasphalt Handschuhe und Gesichtsschutz tragen. Transport mit Capito Eurocar-Schubkarren spart Kraft.

Schritt-für-Schritt: Estrich fachgerecht verlegen

Mit diesen Schritten gelingt der professionelle Aufbau. Die Verarbeitung entscheidet über spätere Nutzungseigenschaften. Wir zeigen den optimalen Ablauf für gleichmäßige Flächen.

Estrich Verarbeitung

Schritt 1: Randdämmstreifen anbringen

Die Dämmstreifen verhindern Schallbrücken. Materialdicken nach DIN 18560 einhalten:

  • 5–10 mm bei Wohnräumen
  • 15 mm für gewerbliche Nutzung

Streifen müssen 10 mm über der geplanten Aufbauhöhe liegen. Mit Klebeband fixieren.

Schritt 2: Dämmschicht verlegen

Die Trittschalldämmung wird fugenlos verlegt. Wichtig:

  1. Untergrund vorher entstauben
  2. Bahnen um 5 cm überlappen
  3. Randanschlüsse dicht verkleben

„Eine durchgehende Dämmschicht reduziert späteren Gehschall um bis zu 22 dB.“

Schritt 3: Mörtel mischen und einbringen

Die Verarbeitung erfordert präzise Zeiten:

Estrichart Mischzeit Wassermenge
Zement (CT) 3–5 Min. 5–6 l/25 kg
Calciumsulfat (CAF) 2 Min. 6,5 l/25 kg

Material portionsweise einbringen und mit Abziehlatte verteilen.

Schritt 4: Estrich abziehen und glätten

Für eine perfekte Oberfläche:

  • Zuerst mit 2-m-Latte grob abziehen
  • Nach 30 Minuten mit Glättkelle bearbeiten
  • Holzreibe für finale Struktur nutzen

Tipp: Bei großen Flächen im Team arbeiten – Mörtel darf nicht antrocknen.

Dokumentation: Einbauprotokoll mit Temperatur und Dicke erstellen. Das sichert Gewährleistungsansprüche.

Besonderheiten bei Fließestrich

Die Thixotropie von Fließestrichen ermöglicht präzise Verarbeitung ohne manuelles Glätten. Diese Eigenschaft macht sie ideal für Großflächen und komplexe Raumgeometrien. Im Gegensatz zu Trockenestrich benötigen sie weniger Arbeitskraft.

Verarbeitungstechniken

Fließestriche wie CAF (Calciumsulfat-Fließestrich) verteilen sich selbstständig. Wichtig:

  • Pumpdruck an Raumgröße anpassen (siehe Tabelle)
  • Max. Fließstrecken von 15–20 m einhalten
  • Randdämmstreifen vor dem Einbringen fixieren

„Bei 1000 m² ohne Dehnfugen spart Fließestrich bis zu 40 % Arbeitszeit.“ – Bausachverständiger Müller

Vorteile und Grenzen

Vorteile:

  1. Schnelle Belegreife (ab 24 Stunden)
  2. Keine manuelle Nivellierung nötig
  3. Geeignet für Fußbodenheizungen

Grenzen:

  • Nicht für feuchte Untergründe (Regel nach DIN 18560)
  • Höhere Materialkosten als Zementestrich
Raumgröße Pumpdruck (bar) Schichtdicke (mm)
≤ 50 m² 1,5 5–10
50–200 m² 2,0 10–15
> 200 m² 2,5 15–20

Innovation: Leitfähige Varianten für Smart Homes integrieren Heiz- und Sensortechnik direkt in den Aufbau.

Trocknungszeiten und Belegreife verstehen

Die perfekte Trocknung entscheidet über die Qualität des Bodens. Erst bei korrekter Belegreife darf der Belag verlegt werden. Wir erklären, was Bauherren wissen müssen.

Einflussfaktoren auf die Trocknung

Vier Parameter bestimmen die Trocknungsdauer:

  • Raumtemperatur (optimal 20°C)
  • Luftfeuchtigkeit (max. 65% RH)
  • Materialart (Zement vs. Calciumsulfat)
  • Schichtdicke (je dicker, desto länger)

„Bei 10 cm Zementestrich verlängert sich die Trocknung um 50%.“

Messmethoden der Restfeuchte

Die CM-Methode misst Restfeuchte mit Calciumcarbid. Moderne Darr-Wäge-Verfahren liefern präzisere Werte. Wichtig:

Methode Genauigkeit Kosten
CM ±0,5% Niedrig
Darr-Wäge ±0,1% Hoch

Für Wohnräume gilt laut DIN: max. 1,8% Feuchtigkeit.

Beschleunigen der Trocknung

Profis nutzen Adsorptionstrockner mit 50% Luftentfeuchtung. Alternativen:

  1. Umluftgebläse (Vorsicht bei Rissbildung!)
  2. Fußbodenheizung auf 25°C begrenzen
  3. Bautrockner (20 Watt/m³ Mindestleistung)

Wärme beschleunigt den Prozess, darf aber nicht zu schnell wirken. Bei Trockenestrich entfällt dieser Schritt.

Häufige Fehler beim Estrichlegen und wie man sie vermeidet

Auch Profis begehen Fehler – besonders beim Estrichverlegen. Die Folgen zeigen sich oft erst später: Risse, Schimmel oder abplatzende Beläge. Wir zeigen typische Mängel und wie Sie sie von vornherein umgehen.

Rissbildung und Schüsselung

Risse entstehen meist durch falsche Konstruktion oder zu schnelle Trocknung. Besonders kritisch ist die Schüsselung – eine Wölbung durch Kapillareffekte.

So beugen Sie vor:

  • Faserbewehrung reduziert Risse um 40-60%
  • Dehnfugen alle 5 m einplanen
  • Mindesttrocknungszeiten einhalten

„Zugluft ist der häufigste Auslöser für Schüsselung. Fenster während der Trocknung geschlossen halten!“

Fehlertyp Ursache Kosten/m² Reparatur
Haarriss Zu schnelle Trocknung 8–12 €
Schüsselung Fehlende Randdämmung 15–25 €
Struktureller Riss Untergrundbewegung 30–50 €

Feuchtigkeitsprobleme

Zu hohe Feuchtigkeit führt zu Schimmel und lockert Kleber. Besonders tückisch: versteckte Nässe unter Belägen.

Siehe auch  Alles über Anhydritestrich: Eigenschaften und Anwendung

Warnsignale erkennen:

  1. Kondenswasser an Fenstern
  2. Muffiger Geruch nach Belagsverlegung
  3. Verfärbungen an Fugen

Eine Anleitung zur Feuchtigkeitsmessung hilft bei der Kontrolle. Die CM-Methode ist hier Standard.

Verarbeitungsfehler

Falsche Verarbeitung macht selbst gutes Material unbrauchbar. Typische Patzer:

  • Untergrund nicht gereinigt
  • Mörtel zu flüssig angemischt
  • Abziehlatte verzogen geführt

Fallstudie: In einem Münchner Altbau führte falsches Glätten zu 12.000 € Sanierungskosten. Der Grund: Luftporen im Material.

Profis nutzen diese Checkliste zur Abnahme:

Prüfpunkt Soll-Wert Messmethode
Ebenheit ±2 mm/2 m Messlatte
Restfeuchte <1,8 CM% Calciumcarbid-Test

Estrich in der Praxis: Tipps vom Profi

Effizientes Arbeiten beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Auf der Baustelle entscheiden Organisation und Fachwissen über Qualität und Wirtschaftlichkeit. Wir verraten bewährte Methoden für sicheres, termingerechtes und kosteneffizientes Arbeiten.

Arbeitsschutz und Gesundheit

Die richtigen Arbeitsgeräte schützen vor Verletzungen und Langzeitschäden. Besonders bei Kniearbeiten lohnt sich ergonomisches Zubehör:

  • Knieschoner mit Gelpolsterung
  • SnipXXSTAR Goldcut Cuttermesser für präzise Schnitte
  • Pica DRY Bleistift mit integriertem Spitzer

Atemschutz ist bei Kunstharzverarbeitung Pflicht. Die TRGS 430 gibt klare Vorgaben für den Umgang mit Gefahrstoffen.

Zeitmanagement auf der Baustelle

Lean Construction Methoden optimieren Abläufe auf der Baustelle. So sparen Sie wertvolle Stunden:

  1. Materialbereitstellung vor Arbeitsbeginn
  2. Parallele Arbeitsprozesse planen
  3. Pufferzeiten für Trocknungsphasen einrechnen

„Ein 10-Punkte-Checkliste reduziert Suchzeiten um bis zu 30%.“

Kostenkontrolle und Materialeffizienz

Moderne Software hilft bei der Kostenkontrolle. BIM-Planung visualisiert den Materialbedarf dreidimensional. Wichtig:

Tool Funktion Kosten
Bauki Mengenberechnung ab 29€/Monat
PlanRadar Bestellmanagement ab 45€/Monat

Recyclingquoten beachten: Gussasphalt lässt sich zu 100% wiederverwerten. Das schont Budget und Umwelt.

Fazit: Der richtige Estrich für Ihr Bauvorhaben

Die richtige Wahl des Bodenaufbaus beeinflusst die Haltbarkeit und Nutzung Ihres Gebäudes. Jede Art hat spezifische Vorteile – von schneller Trocknung bis zu chemischer Resistenz.

Für den Einsatz in Wohnräumen eignen sich fließfähige Systeme, während Industrieböden robuste Lösungen verlangen. Ihre Entscheidung sollte Nutzung, Klima und Budget berücksichtigen.

Zukunftsweisend sind Smart-Estrich-Varianten mit integrierter Sensortechnik. Sie optimieren Energieeffizienz und Komfort. Fachgerechte Verlegung bleibt jedoch der Schlüssel zum Erfolg.

Planen Sie langfristig: Ein qualitativ hochwertiger Aufbau spart spätere Sanierungskosten und steigert den Immobilienwert.

FAQ

Welche Arten von Estrich gibt es?

Die wichtigsten Arten sind Zementestrich (CT), Calciumsulfatestrich (CA), Gussasphaltestrich (AS) und Kunstharzestrich (SR). Jeder Typ hat spezifische Eigenschaften für verschiedene Einsatzbereiche.

Wann ist ein schwimmender Estrich notwendig?

Diese Konstruktion wird bei Anforderungen an Trittschalldämmung oder Wärmedämmung eingesetzt. Eine Dämmschicht trennt den Mörtel vom Untergrund, um Schall- und Wärmebrücken zu vermeiden.

Wie lange dauert die Trocknung?

Die Belegreife hängt von Material, Dicke und Umgebungsbedingungen ab. Zementestrich benötigt etwa 1 Woche pro cm Dicke, während Fließestriche oft schneller trocknen. Die Restfeuchte muss gemessen werden.

Welche DIN-Norm gilt für Estricharbeiten?

Die DIN 18560 regelt Anforderungen an Aufbau, Materialien und Verarbeitung. Sie definiert unter anderem Feldgrößen, Fugen und zulässige Restfeuchte für Belagsarbeiten.

Braucht man immer eine Trennschicht?

Nein, nur bei schwimmendem Aufbau oder wenn der Untergrund Feuchtigkeit abgeben könnte. Bei Verbundestrich entfällt sie, da der Mörtel direkt auf dem Beton haftet.

Kann man Estrich selbst verlegen?

Für kleine Flächen ist DIY möglich, aber professionelle Verarbeitung garantiert ebene Ergebnisse. Besonders Fließestriche erfordern Erfahrung mit der Verarbeitungstechnik.

Welches Werkzeug wird benötigt?

Essenziell sind Abziehlatten, Glättkellen und Wasserwaagen. Für größere Projekte kommen Mischmaschinen und Pumpen zum Einsatz. Messgeräte prüfen die Restfeuchte.

Wie vermeidet man Rissbildung?

Richtige Fugenplanung, gleichmäßige Trocknung und passende Materialauswahl sind entscheidend. Zu schnelles Austrocknen oder ungleichmäßige Dicke führen zu Spannungen.

Eignet sich Estrich für Fußbodenheizungen?

Ja, besonders Calciumsulfatestrich wird oft verwendet. Seine gute Wärmeleitfähigkeit optimiert die Heizleistung. Die Dämmschicht muss jedoch korrekt verlegt werden.

Was kostet Estrich pro Quadratmeter?

Die Kosten variieren je nach Art und Aufbau. Einfacher Zementestrich beginnt bei ~15 €/m², während Systeme mit Dämmung oder Spezialmörtel deutlich teurer sein können.

Related Post

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert